Das Hangviadukt

Zu den bedeutendesten Bauwerken der Moselstrecke zählt der Pündericher Hangviadukt, der quer durch die steilen Weinberge verläuft und den Prinzenkopf- mit dem Reilerhalstunnel verbindet. Der Untergrund des Hanges besteht in einer Tiefe von 2 bis 10 m aus lose gelagerten Geröllmassen.

Die größte Schwierigkeit bestand darin, jede Baugrube für die Pfeiler mit regelrechter Schachtverzimmerung abzuteufen. Die ungünstige Lage erschwerte diese Arbeit sehr. Eine eingemauerte Urkunde führt alle Dienststellen und Firmen auf, die am Viadukt gearbeitet haben. Auch sind die Kosten aufgelistet und im Vergleich dazu die damals aktuellen Preise für Lebensmittel wie Brot, Fleisch und Moselwein

So betrugen die Kosten für das 19.000 cbm umfassende Mauerwerk rund 460.000 Mark. Eine Flasche Wein kostete damals je nach Qualität zwischen 1 und 5 Mark.

Der Viadukt hat eine Länge von 786 Meter, besitzt 92 gewölbte Öffnungen von 7,20 m Lichtweite und beschreibt bei einer Steigung von 1:100 eine Kurve von 700 Metern Radius. Er ist der längste Hangviadukt in Deutschland.

Vom 19. Juli 1944 bis zum 3. März 1945 versuchten feindliche Flieger, den Viadukt zu zerstören. Trotz eines intensiven Beschusses blieb der Viadukt weitgehend unbeschädigt.