Prinzenkopf Aussichtsturm

Am 22. Mai 1888 wurde in Bad Bertrich der Eifelverein gegründet. Dabei entstand eine starke Ortsgruppe in Alf mit 83 Mitgliedern. Diese Ortsgruppe erbaute 1891 den ersten Aussichtsturm auf dem Prinzenkopf.

Im 2. Weltkrieg waren in einer Entfernung von nur 30 Metern 4 Bomben gefallen. Erst während der Kämpfe um den Prinzenkopf vom 14. bis 16. März 1945 schossen amerikanische Panzer von Alf aus ein großes Loch in den Turm. Einige Tage später wurde der stark beschädigte Turm mit 500 Pfund TNT gesprengt.

Ein geplanter Neubau Ende der 1960er Jahre ließ sich aus Kostengründen nicht verwirklichen.

Im Winter 1982/1983 erbauten die Gemeinden Alf und Pünderich schließlich einen Holzturm. Der 18 Meter hohe Turm war über 83 Stufen zu erreichen. Eine Restaurierung des Holzturm im Jahr 2005 scheiterte, da Statik und Bauausführung des Turms nicht übereinstimmten. So musste der Holzturm im Jahr 2005 aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

Zügig wurde unter der Federführung der Verbandsgemeinde Zell (Mosel) eine Lösung gesucht, zumal der Prinzenkopfturm eine der Hauptattraktionen des mittlerweile errichteten Eisenbahnhistorischen Kulturwanderwegs „Kanonenbahn“ darstellen sollte. So wurde beschlossen, wieder einen steinernen Turm zu errichten.

Der zwischenzeitlich gegründete Förderverein „Freunde Kanonenbahnweg & Prinzenkopf e.V.“ initiierte mit Unterstützung des Alfer Bauingenieurs Björn Budinger in Absprache mit den Bürgermeistern einen Gestaltungswettbewerb unter den Bauingenieur-Studenten der FH Koblenz. Der Siegerentwurf, eine leichte Stahlkonstruktion auf einem Beton-Erdgeschoss, wurde schließlich zum Vorbild für die endgültige Planung.

Nachdem die „turmliegenden“ Gemeinden Reil, Pünderich, Briedel, Bullay, Alf, St. Aldegund und die Stadt Zell jeweils Beschlüsse zur Finanzierung fassten, konnte schließlich im Sommer 2008 der Neubau des Turms in Auftrag gegeben werden. Eine hohe Förderung durch das Land Rheinland-Pfalz, die finanzielle Beteiligung durch die Verbandsgemeinde Zell und die Gemeinde Burg, und eine Großspende der Raiffeisenbank Zeller Land eG trugen zur Verwirklichung des Projektes bei.

Auch aus der Bevölkerung kam große Unterstützung für den Turmbau. Peter Friesenhahn aus Pünderich gestaltete einen „Abend für den Turm“ in der voll besetzten Zeller-Schwarze-Katz-Halle. Diese Veranstaltung war auch der Auftakt für den symbolischen Stufenverkauf des Fördervereins. Innerhalb weniger Monate kamen so Spenden in Höhe von rund 33.000 Euro zusammen!

Am 11. Juli 2009, feierten wir die offizielle Einweihung und Einsegnung des Prinzenkopfturms. Heute wie damals trifft dieser eine Satz den Kern:
„Der Aussichtsturm soll sein und bleiben ein Wahrzeichen unserer Liebe zur Heimat, eine Ruhestätte für den Wanderer, und dem Besucher von Nah und Fern eine Hochburg zum Genusse der weitesten Fernsicht und zur Bewunderung dieses schönen Fleckchens Erde in der Schöpfung Gottes“.