Die Moselbahn Trier – Bullay, „Saufbähnchen“ genannt
Ab 1908 fuhr zwischen Trier und Traben-Trarbach ein Schnellzug, in dem die Gäste mit Getränken und Speisen versorgt wurden – die Trinkgelage gaben der Bahn bald ihren Spitznamen „Saufbähnchen“.
Kurt Tucholsky beschrieb 1929 als einer der prominentesten Bahngäste die Weinproben an jeder Bahnstation sowie das Umsteigen in Bullay in einen „seriösen“ Zug.

Das Wirtschaftswunder der 1950er Jahre brachte die Konkurrenz zur Straße; Hochwässer verschärften die wirtschaftliche Situation. Auch Modernisierungen wie Erneuerung des Oberbaus und Einbau einer schweren Schienenform sowie ein Aufschwung, bedingt durch die Beförderung von Baumaterialien für die Moselkanalisierung zwischen 1956 und 1964, verhinderten nicht die Stilllegung des „Saufbähnchens“. 1961 wurde der Bahnpostverkehr eingestellt, kurz danach der Personenverkehr von Traben-Trarbach nach Bullay. Die letzte Teilstrecke im Personenverkehr schloss am 31.01.1968.